Netto null von Cessna


«Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen.»

Was uns der Dichter Matthias Claudius im 18. Jahrhundert berichtet, war schon damals von Bedeutung, so dass die Daheimgebliebenen ebenfalls einen grossen Unterhaltungswert geniessen durften. Das wusste auch Johann Wolfgang von Goethe, als er seine «Italienische Reise» verfasste, oder als er in Gesprächen mit Caroline Herder feststellte, dass «man nicht reist, um anzukommen, sondern um zu reisen.» Doch anders als im 18. Jahrhundert, ist das Reisen jetzt nicht mehr nur das Recht von wenig Privilegierten. Millionen, wenn nicht Milliarden,  von Reiselustigen sind speziell in den Sommermonaten unterwegs, sogar unsere Bundesräte!

Die Veröffentlichung eines Irrflugs einer Cessna ist der Neuen Zürcher Zeitung (und nicht etwa dem Blick) zu verdanken. Dass der Horizont eines Bundesrats spätestens an der Landesgrenze endet, ist ja eigentlich keine neue Erkenntnis, doch dass ein Bundesrat beinahe von der französischen Luftwaffe abgeschossen und zur sofortigen Landung gezwungen wird, ist dann doch sehr bemerkenswert. Das Englischverständnis von Herrn Berset, insbesondere im Flugverkehr,  entzieht sich meiner Kenntnis, doch wissen wir nicht erst seit diesem Ereignis, dass sein Orientierungssinn ins Chaos führt. Jeder Zusammenhang mit dem Bundesamt für Gesundheit ist rein zufällig und ungewollt. Auf eine erste Warnung der französischen Luftwaffe habe Herr Berset «ungewöhnlich reagiert», da sie wahrscheinlich auf Englisch ausgesprochen wurde. Als dann aber gleich zwei französische Kampfjets neben seinem Kleinflugzeug auftauchten, war es auch für Berset zu viel, und er setzte zur sofortigen, von den zwei Rafales begleiteten, Landung an. Er wollte noch mit seinem Handy notfallmässig Frankreichs Staatspräsidenten Emmanuel Macron anrufen, doch leider unterlag das 5 G-Netz nach seiner Einsprache gegen eine Handyantenne einer  bundesrätlichen Sperre, wie seine Wohnortgemeinde Belfaux berichtete. Ein Gesundheitsminister dürfe nur noch von einer öffentlichen Telefonkabine aus telefonieren, doch diese wurden ja ebenfalls abgeschafft, so dass Bersets, zu Coronazeiten eingeführte, Isolation unausweichlich persistieren wird.

Böse Zungen behaupten, die Franzosen hätten unseren Bundesrat in einen aviatischen Hinterhalt gelockt, nur um ihm die Kampffähigkeit der Rafales der Firma Dassault zu zeigen. Es handelt sich dabei nämlich exakt um den von der Schweizer Armee respektive von Bundesrätin Amherd «abgeschossenen» Kampfjet, dessen Kriegstauglichkeit angeblich dem F-35A der Amis unterlegen sei. So ist es kaum verwunderlich, dass sogar Präsident Macron über den Vorfall informiert wird.  Wahrscheinlich wollte sich «La Petite Suisse» für Napoleons Eindringen in die Schweiz mit einem Überfall in der «Grande Nation» rächen, doch leider ist der meist nur mit einem Hut bewaffnete Bundesrat Berset der falsche Söldner, obwohl rot-grün gerade  mit ihrer Kriegstreiberei in Europa alles andere als Pazifismus ausstrahlt. So ganz nebenbei wird noch erwähnt, dass die französische Luftpolizei rund zweihundert solcher Einsätze jährlich fliege, aber dass es sich noch nie um ein Regierungsmitglied gehandelt habe. Das nächste Mal empfehlen wir Berset lieber einen Überflug von Belgien, da besitzt sogar die Police Fédérale eigene Cessnas, so dass ein irrwegiger Schweizer weniger auffallen würde.

Wie lese ich doch gerade auf Wikipedia, «die Cessna ist ein Reiseflugzeug, das beim Betrieb mit vier Personen und schwachem Antrieb schnell an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit kommt.» Eine Cessna verbraucht übrigens rund fünfundfünfzig Liter Kerosin pro Stunde, was der Produktion von ungefähr eineinhalb Tonnen CO2 entspricht. Wir sind demzufolge dem Netto-Null-Ziel schon ganz nahe. Ein sparsames Dieselauto, dazu sind sogar die wohl  bald verbotenen SUV’s zu zählen,  verbraucht übrigens nur noch sechs Liter Diesel pro Stunde, entsprechend etwa 15 Kilogramm CO2, also  hundert mal weniger. Noch bösere Zungen als die vorher Erwähnten behaupten doch tatsächlich, dass Bundesrat Berset von seiner Amtskollegin Sommaruga aus reinen Umweltschutzgründen «verpfiffen» worden sei. Mein aktuelles «Lieblingswort» Netto Null würde bedeuten, dass alle von Menschen produzierten Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen, entweder durch geringeren Ausstoss oder natürliche CO2-Speicher wie zum Beispiel Wälder oder Moore. Haben Sie sich nicht auch schon darüber aufgeregt, wieviele Bäume Sie beim Fahrradfahren, sogar mit e-Bikes, angeblich gerettet haben. Bei der Solaranlage auf dem Dach unseres Mehrfamilienhauses sind es nach einem Jahr sogar 540 Bäume oder 20 Tonnen CO2. Ich bin so froh, dass dadurch ein sozialistischer Bundesrat vierzehn weitere Stunden in einer Cessna fliegen darf! Wissen Sie übrigens, was SP heisst? Selber Pilotieren!